Ironman Arizona 2011

Pre-Race Days:
Nach mehrstündiger Autofahrt von Las Vegas aus, kam ich Mittwochabend in Tempe, Arizona an.
Die erste Amtshandlung, nach Bezug des Zimmers, war dann die Montage meines Storck Aeros. Wie´s der Zufall so will, traf ich dann beim Frühstück am Donnerstag Reimond, unseren Ironman Germany Head Referee, mit Frau und wir sind gemeinsam zur Registration gefahren.

Nach Abholung der Startunterlagen, bin ich dann mit Reimond die Strecke abgefahren. Unterwegs haben sich noch seine Tochter und eine Freundin von ihr angeschlossen, die beiden ihren ersten Ironman in absolvieren wollen. Die Strecke besteht aus einem recht einfachen 3 Runden-Kurs, der je Runde keine 200 Höhenmeter hat. Allerdings ist die Strecke recht windanfällig, aber bislang ist der Wetterbericht diesbezüglich recht positiv.
Freitag bin ich dann einen Teil der Laufstrecke abgejoggt, welche ebenfalls aus einem 3 Runden-Kurs besteht. Auch die Laufstrecke macht keinen sonderlich schwierigen Eindruck, bietet jedoch sogut wie keinen Schatten. Ähnlich wie in Frankfurt sind zwei Brücken mehrfach zu queren, aber das war´s im Grunde auch an Anstiegen.
Am Abend fand dann die PastaParty statt. Die Veranstaltung wurde unter freiem Himmel durchgeführt, was grundsätzlich nicht verkehrt ist, aber wenn die Sonne weg ist, wird´s auch hier recht kühl. Das Essen war eher so lala, nix besonderes eben, aber man konnte es essen. Typisch amerikanisch startete die Veranstaltung dann mit dem Singen der Nationalhymne, gefolgt von einigen Reden und einer, gefühlt ewig langen, Fundraising Ansprache mit Versteigung eines von allen Pro´s signierten Posters für 8.500 USD. Im Anschluß folgte die Wettkampfbesprechung.
Samstag fand dann um 9 Uhr das Testschwimmen auf der Wettkampfstrecke statt. Die ersten Minuten im Wasser waren ziemlich unangenehm, da es schon recht frisch. Offiziell wurden 62 Grad Fahrenheit angegeben, was etwa 16,5 Grad Celsius entspricht. Da stellt sich zumindest keine Neopren-Diskussion Es wurden sogar Neoprensocken erlaubt. So was sieht unserer Reglement in Deutschland m.W. überhaupt nicht vor.
Um 14 Uhr sind wir dann zum Bike-Check gefahren. Die Amis sehen das alles etwas entspannter als wir. Niemand der Rad oder Helm checkt, einfach in die Wechselzone stellen und gut ist.
Abends gab´s dann Pizza im Appartement von Reimonds Tochter Doreen und ihrem Mann.

Race Day:
Da Triathlon Frühsport ist, hat um 4 Uhr der Wecker geklingelt, dann kurzes Frühstück und ab zum Start. 2 Minuten vor dem eigentlichen Start stand ich und bestimmt noch ¼ des Feldes ausserhalb des Sees. Irgendwie gings nur schleppend Richtung Wasser. Dadurch dass ich nicht so ins Wasser kam, wie geplant, hatte ich auch eine bescheidene Position beim Start. Die ersten paar hundert Meter war das wieder ein Hauen und Treten und ich hab den ein oder anderen Schlag und Tritt abbekommen. Leider war das Wasser so trüb, dass man den Vordermann auch nicht sehen konnte. Am Ende stand eine 1:21 nach dem Schwimmen auf der Uhr, was gut 6 – 10 Minuten langsamer war, als geplant. Für den deutschen Athleten eher ungewohnt, sind die Wetsuit-Stripper, Helfer, die einem den Neo ausziehen. Man legt sich auf den Boden und bekommt den Anzug herunter gezogen. Auch nett.
Dann kam meine Disziplin, das Rad fahren. Der Kurs ist relativ flach und dreimal zu fahren, hier sollte die 5h Marke fallen. In der ersten Runde lag ich das auch ganz gut auf Kurs, 22,77 mph, was einem Schnitt von 36,6km/h und das, trotz Stopp am Dixi. Dann kam allerdings Wind auf und zwar deutlich stärker, als vorher gesagt. So dass die nächste Runde nur noch ein Schnitt von rund 33,5 km/h drinne war. In der letzten Runde drehte der Wind und ich konnte wieder mit recht hoher Geschwindigkeit den leichten Anstieg hinauf fahren, nur kurz ausgebremst von einem Kettenklemmer, welchen ich zwischendurch noch beheben musste. Der Wind, der uns auf den 30km raus aus Tempe den Anstieg hochgeschoben hat, hat mir auf dem Rückweg schwer zu schaffen gemacht, sodass meine Durchschnittsgeschwindigkeit nochmal leicht zurückging. Am Schluß hab ich 5:16h für die 180km benötigt. Nicht gerade das, was ich erwartet hab. Bei KM 145 hab ich dann Reimond überholt, was aber nur bis etwa KM 8 beim Laufen angehalten hat. Da ist er dann wieder an mir vorbei gezogen. Auch auf der Radstrecke haben es die Kampfrichter nicht so eng, teilweise hatte man schon das Gewühl, bei einer RTF zu fahren. Größere Pulks waren unterwegs und die Referees waren irgendwie nicht in der Lage, dass auseinander zu treiben. Auch kamen mir die Kollegen etwas unterbesetzt vor. Ich Frankfurt gehen wir mit rund 60 Kampfrichter auf die Radstrecke, hier waren es –geschätzt- keine 10% davon.
Losgelaufen bin ich dann mit einem Schnitt von gut 5:30 min/km, was die ersten 10km auch gut ging, aber dann verließen mich auch so langsam die Kräfte. Es wurde irgendwie von Kilometer zu Kilometer langsamer. Woran´s letztendlich lag, ist schwer zu sagen. 4:59h hab ich für den abschließenden Marathon benötigt, also eine Stunde länger als geplant. Aber so ist das eben beim Langdistanztriathlon, da kann man viel trainieren und planen, letztendlich entscheiden Wetter und Tagesform. Zufrieden bin ich trotzdem. Das wichtigste beim Sport ist doch letztendlich, Spass zu haben und mit einem Lächeln im Gesicht zu finishen. Das ist mir auch bei meinem 10ten Ironman gelungen. Gesamtzeit: 11:46:33
Jetzt wird die off-Season eingeläutet!!!

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