Ironman Frankfurt 2017 – ein fast perfektes Rennen

Auch wenn der Start in den Wettkampftag etwas holprig verlief, hab ich dann dennoch einen guten Tag erwischt und konnte mein persönlichen Ziele erreichen. Zum einen wollte ich eine 11 vor der Zielzeit und zum anderen vor meinen beiden Vereinskollegen Joost und Marcel finishen. Aber von vorn:

Der Wecker klingelte um 2:45 Uhr, nach dem obligatorischen Kaffee und Müsli hab ich um halb vier auf den Weg gemacht, um Joost abzuholen.

Als Joost seine Sachen zusammenpackte, fiel mir direkt mein erster Fehler auf. Ich hatte meine Trinkflaschen mit dem Maltogemisch vergessen. Joost gab mir dann seiner Flaschen mit Iso mit und nach einer kurzen WhatsApp in die Tria-Gruppe, brachte mir Raffael auch noch zwei Flaschen mit Iso an den See. Dank euch dafür.

In Frankfurt haben wir dann direkt in der Nähe der Shuttle-Busse geparkt und waren dann auch recht früh am Langener Waldsee.

Hier kam dann gleich das nächste Problem zu Tage. Meine Oberrohtasche passte nicht um den Rahmen. Ok, das hätte man vorher ausprobieren können….Anfängerfehler. Dann sollte ich halt nichts zu Essen mit auf die Strecke nehmen. Wenigstens fand ich noch eine nette Athletin, die mir mit Klebeband ausgeholfen hat, sodass ich zumindest ein Foto von Rina und Bennett auf den Lenker kleben konnte, wenn es schon nicht in der Tasche ist.

Am See dann die gute Nachricht, Neo ist erlaubt. Im Grunde ist´s mir ja egal, aber ich komme einfach entspannter und schneller aus dem Wasser.

Mit Joost hab ich mich dann im 1:10-1:20 Block einsortiert und wir sind dann direkt hintereinander zum ins Wasser gegangen. Anfangs war dann meine Schwimmbrille nicht dicht und ich musste zweimal stoppen, um das zu richten. Beim Landgang kam ich dann zeitgleich mit Joost aus dem Wasser aber auf der zweiten Runde haben wir uns dann leider verloren. Daher wusste ich nicht, ob Joost vor mir aus dem Wasser kam (was ich erwartet hatte) oder eben nicht. Das Marcel 10-15 Minuten vor mir aus dem Wasser kommen sollte, war mir klar. Joost konnte ich da nicht richtig einschätzen. Ich kam für meine Verhältnisse gut, mit 1:17h aus dem Wasser. Ähnlich wie im Februar in Wanaka. Bei noch weniger Training.

Da ich nicht sicher war, ob Joost nun vor mir aus dem Wasser kam oder nicht, bin ich erstmal mit Druck losgefahren, da ich ihn recht früh „stellen“ wollte.

Am Ortseingang von Wachenbuchen saß dann Joost Frau Bettina, die mir sagte, dass er noch nicht durch sei. Nach Wachenbuchen dann, am Hühnerberg stand eine große Gruppe des Tria-Teams zum anfeuern, was mich sehr gefreut und motiviert hat.

Insgesamt lief die erste Radrunde super, anfangs war zwar die Strecke noch recht voll und ich musste häufig warten, bis ich einen Überholvorgang durchführen konnte bzw. auch mal in dritter oder vierter Reihe überholen, aber ich bin gut durchgekommen. Meinen ursprünglichen Plan, nach Watt zu fahren, hab ich allerdings recht schnell über Bord werfen müssen. Mit meinen theoretisch passenden Wattwerten war ja keine Geschwindigkeit zu machen 🙂

Auf der zweiten Runde wurde es dann echt richtig entspannt. Das Feld war relativ gut auseinander gezogen und ich konnte entgegen früherer Jahre keine großen Gruppen oder übermäßiges Windschattenfahren entdecken.

Das Tria-Team hatte derweil teilweise seinen Standort vom Hühnerberg nach Hochstadt verlagert, wo die Stimmung auch wieder super war. Hier hat Peter als Moderator ganz gut eingeheizt.

Beim zweiten Anstieg zum Hühnerberg trat dann etwas auf, was ich zuletzt 2007 beim Ironman Malaysia verspürte. Krämpfe im Oberschenkel. Normaler hab ich da nie Probleme, aber jetzt beim berganfahren, ging das rechte Bein zu und ich musste etwas rausnehmen.

Das gleiche Problem trat dann leider noch einige Male während der Radstrecke auf, aber glücklicherweise nie so, dass ein Weiterfahren nicht möglich gewesen wäre.

In Bad Vilbel hatte ich dann, später als erwartet, Marcel überholt, da allerdings gerade am Streckenrand stand und sich gedehnt hat.

Jetzt nur noch nach Frankfurt runterrollen und auslaufen dachte ich mir. Mit Blick auf die Uhr hab ich aber auch auf dem Stück nach Frankfurt rein noch versucht Tempo zu machen. Dafür, dass ich mit gut 40% oder 2.000 Radkilometern weniger als üblich zum Ironman kam, konnte ich mit der Zeit von 5:19:20 zufrieden sein.

Im Wechselzelt dann noch ordentlich mit Sonnencreme eingeschmiert und ab zum Marathon. Was soll ich sagen, ich hatte meinen Spaß. Die ersten 30km lief total gut und es waren soviele Freunde, Bekannte, Vereins- und Arbeitskollegen an der Strecke, die einen ständig motiviert haben. Ich hab mich quasi auf jede Runde gefreut. Besonders auf den Weg zur Gerbermühle, wo Katharina mit Bennett auf mich gewartet hat. Beim ersten Vorbeikommen schlief der kleine Mann zwar noch, aber dann hat er den Rest des Nachmittags tapfer durchgehalten. Danke euch, für´s vorbeikommen. Ich liebe euch.

Jedesmal wenn ich dann an Rina oder oder meinen Vereinskollegen vorbei kam, dann die entscheidende Frage: „wo ist der Holländer“?
Aber ich kam mit 20 Min Vorsprung vom Rad und konnte diesen auch weiter Ausbauen. Marcel hatte leider noch immer mit seinem Rücken zu kämpfen und war weit abgeschlagen.

Nach der dritten Laufrunde machten sich Rina und Bennett dann auf den Weg zum Ziel, wo sie auf mein Finish gewartet haben. Im Gegensatz zu Wanaka im Februar war das diesmal zum Glück auch deutlich früher.

Nach 11:38:24h bin ich dann über die Finishline am Römer gelaufen und hab mich damit in einer ähnlichen Zeit bewegt, wie in Frankfurt 2013, beim Ostseeman 2014 oder Moritzburg 2015, jedoch mit viel weniger Training. Also, die 11 vorn und vor Joost und Marcel gelandet = alle Ziele erreicht.

Wenn ich hier jetzt anfange, Menschen namentlich zu danken, vergesse ich nur wen und das führt zu Ärger, daher lasse ich das besser. Mit 2 Ausnahmen: Liebe Katharina, lieber Bennett, danke, dass ihr mir im Vorfeld den Rücken für das Training freigehalten habt und dass ihr an die Strecke gekommen seid. Das hat mich sehr gefreut und motiviert. Ihr seid die Besten.

Danke auch an meine Kollegen vom Tria-Team Bruchköbel e.V., an die Leute vom LT Bruchköbel, die mich immer so nett an ihrem Verpflegungsstand versorgt und angefeuert haben, an meine Freunde und Bekannten bei der Eintracht und von anderen Vereinen für´s anfeuern. Ihr wart echt super. Ich freu mich schon auf 2018.

Jetzt ist aber erstmal Regenerationswoche, bevor noch etwas Training für den Pitz Alpine Glacier UltraTrail in vier Wochen ansteht.

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