Pitz Alpin Glacier Trail (#pagt17) – dnf is an option

Am letzten Wochenende stand mal wieder ein Ultratrail auf dem Programm, der Pitz Alpin Glacier Trail. 100km mit 6.700Höhenmetern hätten es sein sollen. Wobei hätten und sollen es hier ganz gut trifft. Es hat nämlich nicht sollen sein.

Während ich beim Langdistanz eine makellose Bilanz (16 LD´s, 1 Triple = 0 dnf´s) vorzuweisen habe, sieht´s im Ultratrail-Bereich schon anders aus. Von 11 Ultratrails (SwissAlpine K78, BrockenChallenge, Swiss Irontrail T81, Allgäu Panorama Ultra, kleiner KoBoLT, Defi des Seigneurs (2Mal), Sardona Ultra, Großglockner Ultra Trail, UTMB, Pitz Alpin) konnte ich nur 7 finishen.

Nach dem letzten DNF kamen dann doch Zweifel auf, ob diese Läufe wirklich das Richtige für mich sind. Gedanklich hab ich dann auch direkt den UTMB (oder CCC) 2018 abgehakt.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr ändert sich aber meine Meinung bzw. Sichtweise diesbezüglich. Natürlich ist es schade, das Ziel nicht zu erreichen, aber warum mache ich das überhaupt? Für die Finishline? Für eine Medaille? Um irgendwem oder irgendwas zu beweisen? Nein, ich laufe durch die Berge, weil es mir Spaß macht, weil ich die Landschaft liebe und gern die Grenzen meiner Leistungs- und Leidensfähigkeit austeste und eben manchmal an diese Grenze stoße. Sollte ich deswegen aufhören und nur noch Stadtmarathone laufen? Ich denke nicht. Solange es Spaß macht, sollte ich es einfach weiter machen, neue Strecken probieren, sich neuen Herausforderungen stellen und daran wachsen (oder eben manchmal scheitern).

Aber zum Lauf selbst: Um 3:30 Uhr in der Früh ging es los. Auf den ersten 6-7km galt es, gut 1.400 Höhenmeter zu überwinden. Vom Start-/Zielort Mandarfen auf 1.670m über n.N. hoch über die „Scharte Mittagskogel“ auf 3.070m. Während des Anstieges hing ich in einer kleineren Gruppe fest und wusste nicht, ob ich überholen soll oder nicht. Auf der einen Seite konnte ich zwar schneller, auf der anderen Seite wollte ich natürlich auch nicht gleich zu Beginn zu viel Pulver verschießen. Also blieb ich in der Gruppe.
Nach dem Überschreiten des höchsten Punktes ging´s bergab über einen Verpflegungspunkt Richtung Gletscher. Hier galt es, die Spikes anzulegen und den Gletscher bzw. das Eisfeld zu queren, was aber dank der Spikes kein großes Problem war.

Nach einem erneuten kleinen Anstieg zur Braunschweiger Hütte, folgte dann der Downhill nach Mandarfen. Hier wurde ich dann von der Spitzengruppe des Gletscher Marathon´s, die 1,5h nach uns gestartet sind, überholt. Hier hab ich dann mal vorgeführt bekommen, wir man schnell einen Trail bergab rennt. Wahnsinn die Jungs.
Naja, das Bergablaufen war ja schon immer mein großer Schwachpunkt.

Auf dem Weg nach Mandarfen lief ich mir dann direkt auch die erste Blase, die ich während einer kurzen Pause im Start-/Zielort verarztet hab.

Von Mandarfen ging es in den nächsten Anstieg zum Riffelsee. Wobei es hier nur gute 600 Höhenmeter zu überwinden galt. Auch hier lag ich noch gut im Rennen, war über ne Stunde vor dem Cut off.

Der Weg zum und um den See, war dann zur Abwechslung mal gut zu laufen. Allerdings wurde es dann auch schnell wieder trailiger und der Weg schraubte sich sukzessive nach oben, bevor es nach einem Peak wieder etwas bergab zum Taschachhaus ging. Der Weg zum Taschachhaus hatte es allerdings in sich, hier galt es einige mit Drahtseilen gesicherte Passagen zu überwinden. Die Sonne brannte zum jetzigen Zeitpunkt auch ordentlich, sodass ich mehrmals an Bergbächen mein Wasservorrat auffüllen musste.
Erschreckend fand ich, wie oft man auf diesem Stück den Rettungshubschrauber gesehen hat. Ok, es hat wohl nicht immer Läufer, sondern auch Wanderer getroffen, aber ich denke, dass spricht für das Terrain bzw dessen Schwierigkeit.

Nach der Verpflegung am Taschachhaus folgte ein langer Downhill zurück nach Mandarfen. Allerdings hab ich hier schon gemerkt, dass mein Vorsprung auf den Cut Off deutlich geschwunden ist und der anfangs technische Downhill lag mir mal wieder nicht sonderlich gut. Zudem gesellte sich zu meiner ersten Blase am rechten Fuß noch Eine am Linken, sodass auch hier läuferisch nicht mehr viel ging.

Auf dem Weg nach Mandarfen wurde mir dann klar, dass ich das Ding heute nicht zu bringen werden, egal ob ich noch kurz vor Cut Off ankomme oder nicht. Tja, so ist das halt manchmal.

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass es sich um ein tolles Rennen in grandioser Landschaft handelt.

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