Nach 9 Monaten coronabedingter Wettkampfpause stand am letzten Wochenende endlich wieder ein Ultralauf an. Und das in der gleichen Region, an der die Saison 2020 endete.
Über 67km und 5.300Höhenmeter führte die Strecke von Innsbruck aus auf den Stubaigletscher.
Auch wenn die Inzidenzen weiter nach unten gehen, war der Lauf noch stark von Corona geprägt. Starten dürfte nur, wer eines der 3 G´s vorweisen kann. Tests und Impfpässe wurden sorgfältig an der Startnummernausgabe geprüft. Im Startbereich und an den Verpflegungsstationen bestand Maskenpflicht, was schon etwas seltsam wirkte, da Tirol (oder ganz Österreich?) die Maskenpflicht zum 01.07. weitgehend aufgehoben hatte und der Vorplatz des Landestheaters, unser Startbereich, voll von feiernden Jugendlichen ohne Maske und Abstand, dafür aber mit viel Alkohol war.
Um 22:30 Uhr brachte der Shuttlebus die Läufer von Neustift zum Start nach Innsbruck. Vorm Einlass in den Startbereich fand dann noch eine kurze Ausrüstungskontrolle statt. Regenjacke, warme Kleidung, Lampe, genug Flüssigkeit usw wurden gecheckt und dann Schlag Mitternacht fiel der Startschuß. Los ging es vom Vorplatz des Landestheaters durch die Stadt Richtung Skisprungschanze beim Bergisel und dann, wie schon letztes Jahr beim IATF, durch die Sillschlucht nach Telfes. Die Trails hier sind zwar teilweise eng, aber im großen und ganzen gut zu laufen. Ob hier nun schneller oder langsamer als beim IATF unterwegs kann ich leider garnicht sagen, da mir im letzten Jahr die Uhr abgestützt ist. Wie dem auch sei, es lief gut. Irgendwann muß ich das mal bei Tag laufen, damit ich auch mehr von der Landschaft sehen kann. Bei Nacht sind die Augen dann doch fast ausschließlich auf den Trail gerichtet.
Über rund 14km und 1.200 Höhenmeter ging es dann von Telfes bis hinauf zur Starkenburger Hütte auf 2.237m über n.N.. Zwischen Schlicker Boden und Starkenburger Hütte ging dann langsam die Sonne auf und drängte den sternenklaren Nachthimmel zurück.
Nun folgte einer der für mich schwierigsten Abschnitte der Laufes. Der lange Downhill nach Neustift. Bergablaufen ist einfach meine größte Schwäche hier. Aber egal, Spaß gemacht hat es trotzdem.
Von Neustift aus ging es dann rund 9km entlang des Talbodens mit nur wenigen aufs und abs, bevor es dann von Volderau über 420 Höhenmeter weiter zur Bacherwandalm ging.
Von hier an waren es auch fast immer die gleichen Athleten, mit denen ich so gelaufen bin. Da waren z.B. die drei Dänen (die letztendlich auch kurz nach mir ins Ziel kamen), die ich im Aufstieg immer überholt hatte und im Downhill ziehen lassen musste.
Über die Falbesoner Nockalm und den Wildwasserweg ging es vorbei an einigen Wasserfällen und oft mit Blick auf die Gletscherwelt weiter nach Mutterberg, zur Talstation der Gletscherbahn und zum Start des finalen Anstieges.
Nach einen kurzen medizinischen Check in Form von „gehts dir gut? – ja“ und einer Verpflegungspause in der Seilbahnstation ging es über die letzten 8km und mehr als 1.300Höhenmeter über die Dresdner Hütte Richtung Ziel auf 3.150 Metern beim Bergrestaurant Jochdohle. Für die letzten 1,5km über den Gletscher habe ich mir zwar noch die Spikes unter Schuhe geschnallt, aber das wäre eigentlich nicht nötigt gewesen. Wenn man weiter hinten im Feld ist, ist der Weg vor einem schon gut ausgetrampelt:-)
Nach gut 16:35 Stunden habe ich dann das Ziel erreicht und nur wenigen Minuten nach mir, kamen auch die Dänen wieder, mit denen ich häufig die Position gewechselt habe.
Alles in allem ein sehr schöner Lauf, bei dem aber auch das Wetter super mitgespielt hat.
Sehr cool 🙂
Klasse Leistung und schöner Bericht