Inferno Triathlon Mürren-Schilthorn 2009

infernalisch, meine bisher anspruchsvollste Sportveranstaltung!

Bei diesem Rennen sollte es nicht um Bestzeiten gehen, hier stand das Finish und der Genuß des schönen Alpenpanorama im Vordergrund.

Die Wettervorhersage war ja im Grunde nicht schlecht, nicht zu warm, ein paar Wolken, ggf. Regen und Nebel, aber zum Ziel auf dem Schilthorn Sonnenschein. Leider kam es nicht ganz so, aber von vorn: Das Wasser im Thuner See war recht angenehm und das Schwimmen lief für meine Verhältnisse recht gut. Genau 1 Stunde für die 3,1km von Thun nach Oberhofen. Der Wechsel hat dann mit gut 10 Minuten recht lange gedauert, aber nach dem Schwimmen war komplett Umkleiden angesagt.

Jetzt sollte meine Disziplin kommen. Nach wenigen Hundert Metern ging es in den ersten Anstieg zum Beatenberg. Gut 500hm am Stück, der Berg lag in Wolken und auf der Abfahrt gab´s leichten Nieselregen. Dann ging´s etliche Kilometer relativ flach bis nach Meiringen und von hier aus 18km nur Berg auf zur Grossen Scheidegg auf 1962 Metern über n.N.. Solche Anstiege bin ich bisher noch nicht gefahren und hatte wohl auch nicht die richtige Übersetzung auf dem Rad. Es war das erste Mal bei einem Triathlon, dass ich mein Rennrad schieben musste. Dann 8km talwärts nach Grindelwald. Der Berg lag gänzlich in Wolken und die Sicht auf der Abfahrt war extrem schlecht. Fahrzeit 4:48h, und damit etwas schneller als ich erwartet hab.

Der Wechsel auf´s MTB verlief schnell und problemlos. Da ich auf allen Räder die gleichen Pedale fahre, war auch nicht mal ein Wechsel der Schuhe nötig. Gleich nach der Wechselzone ging es wieder in einen Anstieg. 11km und rund 1.100 Höhenmeter zur Kleinen Scheidegg auf 2061 Metern über n.N.. Auch hier Nieselregen während der Auffahrt und wie es schon in der Ausschreibung steht, dürfte ich auch hier die letzten Meter schieben. Oben auf der Kleinen Scheidegg gab´s dann erstmal ordentlich Verpflegung und dann sollte es in die Abfahrt gehen. Kurz nach dem Pass wäre dann das Rennen fast für mich beendet gewesen. Während eines Überholvorganges bin ich von der Strecke abgekommen, hab mich mehrfach überschlagen und bin gut 15 Meter den Abhang hinunter gestürzt. Ein englisches Wanderpärchen hat dann mein Rad und mich wieder den Hang hochgezogen, meine verlorene Uhr wiedergefunden und mein Rad wieder flott gemacht. Äusserlich hatte ich nicht abbekommen, lediglich die Schulter schmerzte ein wenig, was ich aber erstmal nur für eine Prellung hielt (leider stellte sich im Nachhinein dann doch eine Schultereckgelenksprengung heraus). Den Rest der Abfahrt bin ich dann sehr langsam und vorsichtig gefahren. Noch einen Sturz wollte ich nicht erleben. Nachdem ich dann ohne weitere Probleme in Lauterbrunnen angekommen bin, gings noch 5km relativ eben zur nächsten Wechselzone nach Stechelberg. Fahrtzeit 2:49h und damit gut 20 Minuten langsamer als erwartet, was aber dem Sturz geschuldet war.

In der Wechselzone zum Laufen hab ich dann die Schmerzen in der Schulter stärker gespürt. Ich konnte kaum alleine mein Shirt wechseln. Hier stand glücklicherweise ein Helfer bereit, der mir beim Umziehen half. Der Lauf startete dann allerdings ganz gut, die ersten flachen 5km im 5er Schnitt und die Schulter schmerzte eigentlich kaum. In Lauterbrunnen gings dann in den ersten Anstieg und mit joggen war´s vorbei. Ab jetzt war zügiges Wandern angesagt. Dann gings gut 12km hoch nach Mürren, rund 800hm und dann weitere 8km mit gut 1.300hm hoch zum Schilthorn. Auch hier die ganze Strecke über Wolken, Nebel und gelegentlich Niesel. Für die letzten 2km zum Schilthorn hab ich dann noch mal gut 45 Minuten gebraucht. Hier kamen dann die Schmerzen in der Schulter durch, beim Abstürzen oder Festhalten an Felsen schmerzte es zunehmend. Dann die letzten Stufen hoch zum Piz Gloria und eine kleine Runde auf der Plattform zum Ziel. Bei 13:31:13 blieb die Uhr stehen. Geschafft !!!

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das mit Abstand die härteste sportliche Herausforderung war, an der ich je teilgenommen habe. Meine Schulter lass ich am Montag dann mal von meinem Sportarzt untersuchen, aber eine Ärztin, die sich die Sache mal angeschaut hat, vermutet Tossy, also eine Sprengung des Schultereckgelenkes. Die Saison ist dann wohl vorbei.

Ein besonderer Dank an Sebastian, der mich zum Rennen begleitet und mir die Arbeit nach dem Rennen abgenommen hat. Ausserdem wäre ich ohne ihn wahrscheinlich nicht nach Hause gekommen, da Autofahren mit meiner Schulter nicht sehr angenehm ist.

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