Mein sportlicher Schwerpunkt in diesem Jahr liegt zwar auf dem Ultra-Trail du Mont Blanc (UTMB), aber auf meinen jährlichen Langdistanztriathlon wollte ich dennoch nicht verzichten. Die Wahl für dieses Jahr viel auf den Schlosstriathlon in Moritzburg. Eine kleine familiäre Veranstaltung in der Nähe von Dresden.
Im Hinblick auf den UTMB habe ich dann dieses Jahr das Schwimm- und Radtraining etwas zurückgestellt und bin mehr gelaufen, triathlonspezifisches Training habe ich überhaupt nicht eingebaut. Ich setzte hier jetzt mal auf die langjährige Erfahrung und ein zeitliches Ziel hatte ich ja auch nicht. Insgeheim habe ich mir zwar eine Radzeit von unter 5h gewünscht, aber das war einfach nicht drin.
Freitags ging es direkt nach der Arbeit los Richtung Dresden. Gegen 20 Uhr sind Katharina und ich dann in Moritzburg eingetroffen. Schnell die Startunterlagen abholen, noch auf die Pastaparty und dann ab zum Hotel. Die Nacht sollte ja wieder um 4 Uhr zu Ende sein.
Den Renntag habe ich dann mit Nutella-Toast und Kaffee begonnen und gegen 5:30 Uhr sind Katharina und ich dann zum Start bzw. Bike Check In gefahren. Wir waren etwas zu früh und haben die Zeit bis zum Check In mit ein paar Fotos um Schloss und Umgebung überbrückt.
Der Check In selbst war dann bei rund 60 Startern schnell erledigt und wir sind die 800 Meter zum Schwimmstart marschiert.
Mit einem Kanonenschuss wurde das Schwimmen im Schlossteich des Moritzburger Jagdschloss eröffnet. Es galt 2 Runden a´ 1,9km im warmen, trüben Wasser des Teichs zu absolvieren. Dank der wenigen Starter war es ein sehr angenehmes Schwimmen, kein Hauen und Stechen, wie bei Großveranstaltungen. Mit einer Zeit von 1:18h kam ich für meine Verhältnisse und mein Training sehr gut durch die erste Disziplin.
Auch der Wechsel ging gut von statten. Jetzt sollte meine Paradedisziplin starten. Mit kräftigem Tritt machte ich auf die erste von sechs Radrunden. Es war meine erste Langdistanz, bei der ich Strecke nicht vorab mal abgefahren bin und sie war lange nicht so flach und einfach zu fahren, wie ich es erwartet hatte. Aber vielleicht hätte ich mir im Vorfeld auch einfach das Profil im Netz mal anschauen sollen.
Die erste Runde lief tempomäßig so, wie ich es erwartet hatte, nur halten konnte ich das Tempo leider nicht. Dank der wenigen Starter und des Streckenprofiles, war es wohl ein langweiliger Einsatz für die Kampfrichter. Windschattenfahren stellte hier kein Problem dar.
Auf meiner 4 Runde kamen dann die Halbdistanzler hinzu, die nach uns gestartet sind. Dann wurde die Radstrecke mal kurzzeitig etwas voller, aber noch immer gut zu fahren. Nur die Beine wurden immer schwerer und ich freute mich so langsam auf die Abschlussdisziplin.
Der Vorteil eines Mehrrundenkurses liegt darin, dass man seine Begleitpersonen regelmäßig sieht. Rina wartete immer in der Nähe der ersten Verpflegung und feuerte mich an bzw. machte Fotos.
Nachdem dann auch die sechste Runde endlich geschafft war, ging es auf die erste von sieben Laufrunden.
Die Runde führte aus Moritzburg heraus um den Schlossteich und dann eine längere Schleife durch den Wald. Insgesamt eine recht ruhige Runde ohne viele Zuschauer. Zum Glück stand Rina an einem Punkt der Strecke, an dem zwei Mal pro Runde vorbei kam, so hatte ich hier einen tollen Fan und Unterstützer.
Nach der ersten Runde setzte dann Regen ein, der auch für den Rest des Marathons nicht mehr aufhören wollte. Blöd nur, dass meine Klamotten für nach dem Rennen in der Wechselzone neben meinem Rad standen und durchgeregnet wurden.
Das Laufen ging insgesamt recht gut von statten. Hatte ich auf den Rad noch das Gefühl, mich abgeschossen zu und kaum noch Reserven für das Laufen zu haben, konnte ich dann doch den gesamten Marathon (mit Ausnahme der Verpflegungsstellen) durchlaufen.
Nachdem dann irgendwann die Halbdistanzler von der Strecke runter waren, wurde es noch etwas leerer auf der Strecke, aber meine Frau hat trotz Regen an der Strecke ausgeharrt und mich weiter angefeuert.
Nach 11:21h erreichte ich dann das Ziel. Eine meiner besseren Langdistanzzeiten und das ohne spezifische Vorbereitung. Damit kann ich doch zufrieden sein.
Nach dem Zieleinlauf gings dann noch schnell unter die Dusche und dann in die nassen Klamotten. Unschön, aber ich bin ja nicht aus Zucker
Alles in allem ein netter, kleiner Wettkampf mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis.
Und an dieser Stelle noch mal vielen Dank für die Unterstützung an der Strecke, Rina!!!