Ironman Lanzarote 2009

2009-05-23

Es war einfach nur hart!

Ironman Lanzarote, laut Eigenwerbung „The World´s toughest Ironman“, mit einem ähnlichen Slogan hat allerdings auch bereits der Ironman Malaysia (the touhest show on earth) geworben. Nun also die Gelegenheit, die beiden Rennen direkt miteinander zu vergleichen?

Nicht wirklich. Während der Kurs in Malaysia recht einfach ist und das Rennen nur wegen seiner Hitze und seiner hohen Luftfeutigkeit so schwer wird, ist auf Lanzarote die Radstrecke der Knackpunkt. Die 2550 Höhenmeter sind dabei weniger das Problem, als der ständige Wind. Aber dazu später mehr. Ich fang mal von vorn an:

Im Gegensatz zu Frankfurt gibt es auf Lanzarote keinen Wasser- sondern einen Landstart. D.h. alle Starter stehen in einem Startbereich und rennen nach dem Startschuss in Wasser. Das Schwimmen lief im Grunde ganz entspannt ab. Ich hab keine Schläge und Tritte abbekommen, die Brille war auch die komplette Strecke lang dicht, nur der Neo hat mir wieder den Nacken wundgerieben, was in Verbindung mit Salzwasser nicht sehr angenehm ist. Aber ein wenig Schmerz gehört ja zu einem Ironman. Die erste Runde bin ich dann in rund 38 Minuten geschwommen, nicht berühmt, aber im Grunde wie immer. Die zweite Runde war dann ein wenig langsamer und ausserdem verliere ich immer viel Zeit durch mein orientierungsloses Kreuz und Quer schwimmen. Da das Feld auf der zweiten Runde etwas auseinandergezogen war und das Wasser somit nicht mehr ganz so aufgewühlt wurde, konnte man sogar ein paar Fische und Krebse beobachten.

Der IM Lanzarote ist ein Rennen der langen Wege. Vom Strand in die Wechselzone sind dann schon mal fast drei Minuten verloren gegangen. Da ich mit der Masse der Athleten aus dem Wasser kam, war die Wechselzone entsprechend voll gewesen und kein Sitzplatz zum umziehen frei. Egal, dann eben im Stehen. Der Wechsel hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert und war mit rund 7 Minuten auch echt langsam. Rang 973 nach dem Schwimmen.

So, nun kommt meine Disziplin. In der Wettkampfbesprechung wurde gesagt, dass der Wettbericht einen fast windstillen Tag verspricht. Nur so viel, dass stimmte leider nicht. Aber ohne Wind wäre das Rennen hier ja nicht komplett. Die ersten Kilometer waren auch echt flott und ich hab im Grunde nur überholt. Allerdings war der Wind so stark und böhig, dass man kaum in der Aeroposition auf dem Lenker liegen konnte, weil man sonst Gefahr lief, dass der Wind einen vom Rad fegt. Die erste Schlaufe Richtung El Golfo lief noch ganz passabel, aber als es dann in die Feuerberge ging und zu dem langen Ansteig noch der Wind kam, hatte ich schon keine Lust mehr auf´s Rad fahren, dass war bei etwa Kilometer 60 und der schwere Teil sollte noch kommen. Runter nach La Santa konnte ich das Rad dann mal halbwegs laufen lassen. Allerdings war auch hier wieder der Wind ein Problem. Wie den ganzen Tag eigentlich. Von La Santa Richtung Teguise dann mal ein kurzes Stück Rückenwind, was mir auch an den leichten Anstiegen Geschwindigkeiten um die 40km/h erlaubte. Aber eben nur kurzzeitig. Von Teguise ging es dann richtig in die Berge. Erst nach Haria, ein langer Anstieg, bei dem die Geschwindigkeit teilweise in den einstelligen Bereich ging, dann nach einer schönen Serpentine-Abfahrt, bei der es wieder extrem schwer war, das Rad auf Kurs zu halten, weiter zum Mirador del Rio. Eine echt schöne Strasse mit Blick auf´s Meer und auf die Insel La Graciosa. Von hier an sollte es erstmal eine lange Zeit bergab gehen. Wirklich genießen konnte ich die Abfahrt allerdings nicht, der Asphalt ist sehr schlecht und natürlich war es weiterhin sehr windig. AUf der Abfahrt hab ich dann meine GPS-Uhr verloren. Hab zwar noch umgedreht, und bin den Berg wieder ein Stück hoch geradelt, um dann langsam, suchenden Auges wieder bergab zu rollen, konnte aber die Uhr nicht mehr finden. Ärgerlich, gute 200 Euro sind damit futsch. Und Zeit hat es natürlich auch gekostet. Der Rest der Radstrecke war dann halb so wild, klar, immer wieder Wind, aber keine nennenswerten Anstiege mehr. Auf einem langgezogenen kleinen Weg ging es dann letztendlich zurück nach Puerto del Carmen. Rang 495 auf dem Rad, also nach dem Schwimmen fast 500 Plätze gutgemacht.

Der zweite Wechsel in die Laufschuhe lief gut, nur als die Helferin mir die Sonnencreme auf die offene Stelle am Nacken schmierte, hätte ich kurzzeitig vor Schmerzen an die Decke gehen können. Das Laufen war dann relativ unspektakulär. Es gab pro Runde zwei kleine Anstiege, ansonsten war die Strecke relativ flach. Es war nicht zu heiß und die ersten 20km liefen auch noch verhältnismäßig gut. Die Kilometer waren leider nicht beschildert, so dass man seine Zeit je Kilometer hätte sehen können. Eigentlich hatte ich für solche Fälle ja meine GPS-Uhr, die liegt ja nun aber irgendwo am Mirador del Rio. Aber gebracht hätte es wahrscheinlich eh nichts, da die Radstrecke schon so viel Kraft gekostet hat, dass eine vernünftige Renneinteilung beim Laufen eh nicht mehr möglich gewesen wäre. Nach knapp 5 Stunden konnte ich den Marathon beenden (Rang 672 beim Laufen) und nach 12:51h das Ziel erreichen.

Bleibt als Fazit festzuhalten, dass das Rennen, zumindest was die Strecke angeht, deutlich härter ist als Malaysia und auch wenn ich beim Radfahren zwischen drinn öfter mal keine Lust mehr hatte, hat die Veranstaltung alles in allem viel Spass gemacht. Und die Radstrecke dürfte auch ein gutes Training für den Inferno-Triathlon im August sein. Der hat ja schließlich noch mehr Höhenmeter, allerdings auf weniger Kilometern.

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