Nach gut 3,5 wöchiger, erkältungsbedingter Sportpause im Dezember, konnte ich um Weihnachten wieder ins Training einsteigen und mich etwas auf die beiden Ultras im Januar vorbereiten. Der Start in die Saison erfolgte am 12. Januar beim Taunus Ultra Trail.
Hier ging es über rund 50km durch den Hochtaunus. Nach dem Start in Oberreifenberg führte die Strecke quasi direkt Richtung Feldberg. Ich hatte mich nicht wirklich mit der Streckenführung befasst und wusste nur, Feldberg, Altkönig usw. In meinem Trott lief ich dann wie gewohnt zum Feldberggipfel und wollte dann auf der anderen Seite Richtung Altkönig laufen. Ich wunderte mich nur, dass ausser mir niemand am Gipfel war. Ein Blick auf den GPS Track sorgte für Klarheit. Es ging nicht über den Gipfel, sondern kurz vorher erstmal komplett runter zur Hohemark, bevor es von dort weiter zum Altkönig ging. Nach meinem Verlaufen am Gipfel war ich dann allerdings zwischenzeitlich letzter. Auf dem Weg runter zur Hohemark lief ich auf Devrem auf, habe ihn überholt und mich direkt danach fast wieder verlaufen. Zum Glück hörte ich Dev von hinten noch rufen:-)
Irgendwo hinter dem Altkönig lief ich dann auf Martin Joist und Peter Böhm auf, mit denen ich bis fast zum Ende zusammen lief. Da ich allerdings durch die Verlaufer und das häufige stehen bleiben und orientieren, weit hinter meinem Zeitplan lag, habe ich mich dann etwa 10km vorm Ziel von meinen beiden Mitstreitern verabschiedet und nochmal etwas Gas gegeben. Den ein oder anderen Platz konnte ich dann auch noch gutmachen und mich von zwischenzeitlich Letzter auf 14. vorarbeiten. Nach 08:36h habe ich dann das Ziel erreicht. Der Lauf war wie gewohnt gut organisiert, aber der regelmäßige Blick aufs GPS ist durch nichts zu ersetzen. Ich habe das Ganze auch mal als kurzes Video festgehalten:
Zwei Wochen später stand dann der Ultra in Rodgau im Rennkalender. Die 10 Runden durch den Dudenhofener Wald Ende Januar sind quasi der Klassiker im Ultralauf. Vor 10 Jahren lief ich hier gemeinsam mit Joost meinen ersten Ultra, daher hat es mich besonders gefreut, dass ich Joost auf für den Lauf dieses Jahr gewinnen konnte. Geplant war, den Lauf mit einem 5:30er Schnitt anzugehen, aber wie so oft, gingen wir’s zu schnell an. Eher um die 5:15-5:20min/km. Nach der Hälfte der Strecke standen 2:15h auf der Uhr. Eine Topzeit und recht vielversprechend für eine neue persönliche Bestzeit. Leider entschied sich Joost dann eine Runde später, bei KM 30 auszusteigen. Auch wenn mir klar war, dass ich das Tempo ohnehin nicht bis zum Schluß halten kann, ging es dann ohne Mitläufer schlagartig bergab. Die letzten Runden wurden sukzessive langsamer und eine Zeit unter 5h und die PB waren in Gefahr. Die 5 Stunden konnte ich leider nicht unterbieten, aber in der letzten Runde konnte ich zumindest nochmal genug Kräfte mobilisieren, um meine alte Bestzeit von 5:06h auf 5:03h zu verbessern.
Wenn man bedenkt, dass meine Trainingsläufe meist zwischen 10 und 15km lang sind, bin ich echt sehr zufrieden. Ich kann froh sein, mit diesem Training überhaupt Ultradistanzen laufen zu können.
Im Februar steht dann der Kristallmarathon im Bergwerk von Merkers an. Den März, meinen letzten arbeitsfreien Monat, möchte ich dann für mehrere längere Laufeinheiten nutzen, um dann Anfang April die 150km in den Vogesen durchzustehen. Ich werde berichten.