StoneBrixiaMan 2019

diesmal ein Bericht meines Supporters Dominik

Am vergangenen Wochenende fand die 3. Auflage des StoneBrixiaMan in der Lombardei, Italien statt. Ein Xtrem Langdistanz Triathlon, genau das Format was Eric Borger reizt. 

Eric Borger (42), verheiratet, Vater von 2 Kindern und nebenbei Vorstandsvorsitzender des Tria Teams Bruchköbel ist bekannt für seine ungewöhnlichen Wettkämpfe.

Begleitet wurde er von Dominik Jonzyk (43). Ebenfalls verheiratet und Vater einer Tochter. 

Die Anfahrt über die 800km zum Rennen startete per Campingbus am Donnerstagabend um 23 Uhr

Das Format der Veranstaltung fordert eine Begleitung des Athleten durch einen Supporter. Teils zur Versorgung auf der Radstrecke und natürlich zur Motivation des Starters. Ab spätestens km 31 der Laufstrecke, muss der Supporter den Athleten begleiten und mit ihm zusammen das Ziel erreichen.

Zu bewältigen sind die üblichen 3,8km Schwimmen, 180km Rad und ein Marathon.  Die Umstände wie diese Distanzen absolviert werden müssen, sind es die das Event extrem machen.

Das Rennen startet um 3:20 Uhr mit der Überfahrt per Schiff. Um 4:00 Uhr gingen die Athleten ins Wasser.

Die 3,8km schwimmen finden im Lago d‘Iseo statt. Der 65,3 km² große See liegt auf einer Höhe von 181, ist 25 km lang und bis zu 251 m tief. 

Eric beendete das Schwimmen nach guten 1h 38min und 4.230m, wobei sich nach etwa einem Kilometer die Boje löste, die jeder Schwimmer zu Sicherheit mit sich führen musste. Hier hatte Eric einige Zeit und Versuche benötigt, während des Schwimmens die Boje neu zu befestigen.

Die Dunkelheit und die Strömung fordern ihren Tribut und Eric schwamm gute 400m zu viel.

Nun heisst es schnell sein. Energie zuführen, umziehen und ab auf´s Rad. Eric absolvierte T1 in 5min 44sek. Die meisten Mitstreiter benötigten ca. 7min für den Wechsel.

Die Radstrecke durchquert, moderat, das Camonica Tal bis zum Örtchen Edolo. 

Bis hierhin hat Eric ordentlich Druck gemacht und sich fleißig vorgearbeitet.

DCIM\100GOPRO\GOPR4198.

Ab Edolo wird der erste der angesetzten 3 Pässe erklommen. Der Passo Aprica mit seinen 1.175hm wird gefolgt vom legendären Mortirolo mit 1.852hm. Diese Pässe absolvierte Eric in 3,5h. Anschliessend folgt die Radstrecke der SS42 bis Ponti di Legno. Ab hier startet die Attacke auf den Gavia Pass. Eine Sektion mit insgesamt 2.621hm, teilweise 15%-18% Steigung und einer Länge von ca. 15km. Ein echter Kraftakt. Eric erreichte den Pass nach 2h 45min. Auf der Abfahrt zurück nach Ponte di Legno brach Eric dann noch eine Speiche aus dem Hinterrad, was zwar ärgerlich war, aber zum Glück keinen Einfluss auf die Radleistung hatte.

Den Abschluss fand der Radsplit nach insgesamt 9h 45min wieder in Ponte di Legno. Der Veranstalter erfordert das Erreichen der T2 bis spätestens 17 Uhr. Eric war 1,5h vor dem CutOff und damit gut im Plan.

Ab jetzt wird gelaufen.

Die ersten 22 km verlaufen auf einem sehr rauen Pfad in der Nähe von Ponte di Legno und dem Talboden. Dann geht es auf der gegenüberliegenden Talseite durch das Zentrum von Temù, hinauf zum Dorf Valbione (1.500 hm) und wieder zurück nach Ponte di Legno, wobei es der Abstieg in sich hatte. Ein steiler, wurzeliger Singletrail, der vorsichtiges gehen erforderte. Eric schaffte diese Sektion in 4h 9min. 

Ab km22 beginnt der Aufstieg zum Passo Tonale auf 1.883hm. Hier ist der letzte Checkpoint vor dem Ziel. Der Passo Paradiso (2.600hm) ist über einen Hochgebirgspfad von 7km Länge und 800hm zu erreichen.

DCIM\100GOPRO\GOPR4255.

Leider versagte nach 22,6 km die Garmin und zeitgleich der GPS Tracker des Veranstalters, womit es Dominik nicht mehr möglich war Eric zu orten.

Ein aufziehendes starkes Gewitter machte dann auf noch das Handy von Eric unbrauchbar und die Kommunikation unter den Beiden brach vollständig ab.

Kein günstiger Zustand, ist doch Eric nun schon fast 15 Stunden auf den Beinen. Zudem möchte man doch gemeinsam das Ziel erreichen.

Nach unzähligen Versuchen Eric zu kontaktieren entschloss sich Dominik Eric entgegen zu laufen. Nach 50min und 690hm zügigem Bergablaufen erreichte Dominik Ponte di Legno um festzustellen, dass er offenbar an Eric vorbei gelaufen war. Die Strecke kreuzt sich an mehreren Stellen und scheinbar hat man sich hier verpasst.

Also kehrt Marsch und wieder den Berg rauf. Zum Glück gelang zwischendurch ein Kontakt per Handy und die beiden konnten sich die jeweiligen Standorte durchgeben.

Die übrigen Athleten staunten nicht schlecht als sie plötzlich wieder von Dominik überholt wurden. War er ihnen doch eben erst bergabwärts entgegengerannt. 

Nach 20min hartem Bergaufsprint erreichte Dominik Eric. Inzwischen war es bereits 20:15 Uhr und den Beiden wurde klar, dass der letzte Checkpoint am Tonale vor dem CutOff nicht mehr zu erreichen ist. Aufgeben ist aber keine Option und so beschlossen die Beiden so lange zu laufen bis sie aus dem Rennen genommen wurden. Ab diesem Zeitpunkt wurde aus dem Rennen eine stramme Wanderung mit Genuss.

Eric und Dominik erreichten gegen 21:45 Uhr und 3h nach Dominiks Laufstart den letzten Checkpoint und das Abenteuer war beendet.

Am Ende blieben völlig durchnässte Teilnehmer, gigantische Eindrücke und bleibende Erinnerungen.

Nach einer heissen Dusche und Tagliatelle ai funghi porcini im letzten offenen Ristorante, folgte die erste Nachtruhe seit 3 Tagen die länger als 3 Stunden dauerte.

da wäre das Ziel gewesen

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