Der Chirripo ist Costa Ricas höchster Berg und wird üblicherweise als 2-Tagestour bestiegen. So haben wir´s dann auch gemacht.
Ausgangsort für die Besteigung ist San Gerado de Rivas im Süden des Landes. Bei der dortigen Rangerstation zahlt man die Parkgebühr und nimmt die Reservierung für das Refugio auf dem Berg vor.
Entgegen der Beschreibung im LonlyPlanet kostet der Spaß nicht 15 sondern 30 USD Parkeintritt und 10 USD für die Nacht im Refugio, Schlafsäcke muß man unten in San Gerado mieten, nicht oben auf der Hütte und der Busfahrplan von San Isidro nach San Gerado ist auch nicht mehr aktuell, aber wenn man´s vorher weiß, kann man sich ja darauf einstellen.
Da es unterwegs und im Refugio keine Verpflegung zu kaufen gibt, muß man Essen und Getränke selbst mit nach oben schleppen.
Man startet auf einer Höhe von rund 1.500 Meter über Normal Null, der Weg ist gut beschildert und jeder KM ist markiert, zumindest bis zum Refugio.
Der Wanderweg war während unserer Tour sehr schlammig und rutschig, zumindest die ersten rund 10 km. Danach wurde es besser. Bis zu einer Höhe von etwa 2.500 Metern wandert man durch Regenwald, aber mit zunehmender Höhe verändert sich die Vegetation und es wird zunehmend karger. Auf Höhe des Refugios (ca. 3.400HM) wachsen nur noch Büsche, Sträucher und Flechten.
Der Weg ist fast durchweg steil, zwischen KM 8 und 12 sogar ziemlich steil, aber technisch nicht sonderschlich schwer, wenn man vom schlammigen Untergrund und den Bemühungen nicht auszurutschen absieht.
Nach rund 10h Wanderung hatten wir unser Nachtrefugio erreicht. Warmes Wasser gibt es hier nicht, Strom nur für rund 2h. Die Zimmer besteht aus 2 Etagenbetten, sind für 4 Personen ausgelegt und nicht beheizt. Ach ja, unsere gemieteten Schlafsäcke waren für einen Temperaturbereich von rund 20 Grad ausgelegt, was für das Refugio nicht wirklich ausreichend war. Wir hatten zwar kein Thermometer dabei, da es draußen jedoch gefroren hatte, lagen wir wohl unter null Grad.
Um 3 Uhr früh sind wir dann zum Gipfel aufgebrochen. Der Weg ist anfangs eher flach, wird zum Gipfel hin zunehmend steiler und endet dann fast in einer Kletterpartie. Die letzten Meter sind wirklich anspruchsvoll. Gegen 6 Uhr hatten wir den Gipfel erreicht und einen wunderbaren Sonnenaufgang gesehen. Der Blick war einfach traumhaft.
Da uns der Wind eisig um die Nase blies, sind wir rund 20 Minuten oben geblieben und haben uns dann auf den Rückweg gemacht. Im Refugio haben wir gefrühstückt und für den Abstieg gestärkt.
Der Abstieg war dann noch mal eine echte Herausforderung. Das lange bergab laufen auf den schlammigen Wegen war sehr kräftezehrend, aber es war eine super schöne Wanderung und den Aufwand wert.