Hohe Ziele – verfehlt!!!
Letztes Jahr starteten einige meiner Vereinskameraden bei der Challenge in Roth und ich war als Zuschauer an der Strecke. Noch während des Zuschauens habe ich den Entschluß gefasst, hier auch mal starten zu wollen.
Auch wenn nicht so viele Zuschauer wie in Frankfurt an der Strecke sind, ist das Schwimmen im Kanal mit den vielen Zuschauern auf der Brücke, den Heißluftballons, der einfachen, geraden Schwimmstrecke, den Blockstarts ein erstes Highlight, dann, nach etwa der Hälfte der Radstrecke gehts über den Solarer Berg. Das Highlight des Rennens, ähnlich wie in Bad Vilbel nur mit mehr Stimmung und mehr Zuschauern. Einfach nur stark. Die Laufstrecke ist dafür dann deutlich ruhiger als Frankfurt. Über weite Teile am Kanal sind kaum Zuschauer, aber das macht gar nichts. Der Zieleinlauf im Rother „Triathlon-Stadion“ ist zwar von der Kulisse her nicht so spektakulär, wie der Frankfurter Römer, aber der Stimmung tut das keinen Abbruch. Wie gesagt, ich hab den Entschluß gefasst, zu starten. Da gleichzeitig im Rahmen der Challenge noch die Weltmeisterschaft der Feuerwehrleute ausgetragen wird, war dies ein weiterer Pluspunkt für das Rennen. Also, gleich angemeldet und diesmal sollte es mein Rennen werden. So zumindest der Plan.
Im Januar startete ich mit meinem Training. Dieses Jahr nicht nach Lust und Laune, sondern mit Trainer. Es folgten ein halbes Jahr strukturiertes Training mit drei Trainingslagern in Lanzarote, Mallorca und im Bayerischen Wald. Über acht Kilo hab ich in diesem Jahr abgenommen, meine Stil auf dem Rad von niedriger Frequenz mit viel Kraft auf hohe Frequenz mit weniger Kraftaufwand umgestellt und deutlich mehr an meinem Laufen gearbeitet. Die Mitteldistanz in Moret als Testrennen hat auch gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Voller Optimismus gings dann nach Roth, eine niedrige 10 Stundenzeit sollte gehn.
Am Tag des Rennens fing dann allerdings schon nicht so ganz gut an. Meine Pulsuhr war wohl über Nacht an und der Akku leer. Während des Frühstücks hab ich das Teil noch mal ans Ladegerät gehängt, aber es hat nur für 50% der Kapazizät gereicht. Gut, dachte ich, 50% sind etwa 10h, dass müsste passen. Die nächste Panne folgte beim Schwimmstart, ich hab meine Startgruppe verpasst. Das hat mich zwar erstmal aufgeregt, war aber eigentlich nicht schlimm, da die Zeitnahme erst mit Überschreiten der Matte startet. Also, noch nichts verloren. Das Schwimmen selbst fast gut: Ziel war 1:10h, es wurde 1:12h, also 2 Minuten langsamer als geplant, aber trotzdem neue Bestzeit für mich. Der Wechsel vom Schwimmen auf´s Rad ging mit weniger als 4 Minuten dafür schneller als erwartet. Noch war alles im Plan. Auf dem Rad hab ich dann versucht, den Puls nicht zu hoch kommen zu lassen und mich nicht zu sehr zu verausgaben. Aber knapp unter 5 Stunden hätten es schon werden sollen. Noch während des Fahrens merkte ich allerdings, dass heute irgendwie nichts geht. Ich konnte kein Druck auf´s Pedal bringen. 5:17 Stunden und damit rund 20 Minuten langsamer als geplant. Meine Stimmung war dahin und mir war klar, dass das Ziel der niedrigen 10h jetzt nicht mehr drinne ist, aber eine Verbesserung meiner alten Bestzeit sollte noch gehn. Ich lief zuügig los und hab mich super gefühlt. Dann lief ich mir bei etwa Kilometer 16 eine Blase und von da an war jeder Schritt mit Schmerzen verbunden. Damit ging dann auch die letzte Motivation zum zügigen Laufen flöten. Jetzt wollte ich das Ding nur noch zu Ende bringen. Auf dem Stück durch die Rother Innenstadt hab ich dann noch mal die Zähne zusammen gebissen und bin freudig strahlenden durch Roth gelaufen und konnte mich in 11:20h ins Ziel retten. Über eine Stunde langsamer als geplant, aber dennoch meine zweit- oder drittbeste Zeit. Mit dem Ergebnis bin ich zwar nicht zufrieden, aber es war trotzdem eine tolle Veranstaltung mit super Stimmung. Ich werde bestimmt wieder kommen, wenn auch nicht im nächsten Jahr. Eine weitere Langdistanz ist aber im Moment nicht geplant, wird aber bestimmt noch folgen. Es wäre dann die Zehnte,und die dann hoffentlich in Bestzeit.