Sardona Ultra Trail 2013

Nach zwei 2-Punkte-Läufen fehlte mir jetzt noch ein Dreier für die UTMB Qualifikation. Ursprünglich hatte ich „The Wayve“, ein 111km Lauf um den Zürichsee, zum Erlangen der 3 Punkte vorgesehen, doch als der Lauf mangels Teilnehmer abgesagt wurde, musste eine Alternative her. Diese fand ich dann im „Raidlight Sardona Ultra Trail“.

80km mit mehr 6.000HM und einer durchschnittlichen Steigung von 17% waren die imposanten Eckdaten. Nachdem ich drei Wochen zuvor den Allgäu Panorama Ultratrail über 70km mit 3.000HM in 10:37 gefinished hatte, hatte ich mir um die Zeitlimite beim Sardona Ultra Trail keine Gedanken gemacht, ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Der Lauf startete in dem kleine Bergdorf Furt auf rund 1.500 über n.N.. Vor dem Start stand erstmal die Kontrolle der Ausrüstung an. Das Vorhandensein warmer Kleidung, Rettungsdecke, Signalpfeife, Stirnlampe, Mobiltelefon usw. wurde von den Helfern überprüft. Danach hab ich mich dann in den kleinen Startblock einsortiert und pünktlich um 8:30 Uhr hat Veranstalter Umberto die xx Teilnehmer auf die Strecke geschickt.

Nach gut 200m Asphalt in Furt ging es auch direkt auf den Wanderweg/Trail Richtung Gaffia. Auf rund 6km waren 620 Meter bergan und 280 Meter bergab zu bewältigen. Und auf dieser Etappe, bei etwa KM 2 passierte das Missgeschick, das vermutlich für meinen weiteren Rennverlauf verantwortlich war. Beim Versuch, Musik aus meinem iPod heraus zu kitzeln, wurde ich einen Moment abgelenkt, stolperte und stürzte auf meine Stöcke. Ausgerechnet auf die Rippe, auf die ich schon Ende Mai bei meinem Sturz auf der Kellertreppe gefallen bin. Von da an schmerzte jeder joggende Schritt. Da aber ein schnelles Aufgeben nicht in meiner Natur liegt, dachte ich mir, dass ich es bestimmt mit zügigem Wandern auch noch schaffen müsste. Also Zähne zusammen beißen und weiter.

Nach Gaffia ging es weitere rund 700 Höhenmeter bergan zum Lavtinasattel, dem höchsten Punkt des Rennens. Mit zunehmender Höhe fielen naturgemäß die Temperaturen und die Trails wurden zunehmend schneebedeckter, matschiger und damit auch rutschiger. Nach Wildseeluggen ging es dann sehr felsig und leicht verschneit bergab runter Richtung Batöni. Auf dem Weg runter und nach einem weiteren Ausrutscher auf dem schlammigen Weg, war mir langsam klar, dass es mit dem 4,5h Zeitlimit eng werden könnte. So kam es dann auch. Mit etwa 20 Minuten Verspätung erreichte ich Batöni und der Helfer dort leitete mich direkt auf die Marathonstrecke um.

Statt rund 900 Meter bergauf ging jetzt für mich weiter bergab nach Schwendi. Hier konnte ich mich erstmal mit Schinken, Käse und Schoki verpflegen, bevor ich mich mit ein paar weiteren Läufern auf die letzten rund 1.100 Höhenmeter machte. Im Wald oberhalb Schwendi´s erreichten wir eine Wegmarkierung, die leider nicht 100%ig eindeutig war. Vor mir sah ich gerade noch einen Läufer links laufen, entschied mich dann aber zusammen mit den anderen Läufern für den rechten Weg, welcher sich dann später auch als der Richtige herausstellte. Nach dem Waldtrail und einer Kuhweide führte uns der Weg weiter auf einer Schotterstraße, bevor es noch mal richtig steil wurde Richtung Baseggla auf 2.280 Meter über n.N. Von hier an ging´s dann aber „nur“ noch bergab über Gaffia nach Furt.

Als ich dann Rina´s „Anfeuerglöckchen“ hörte, war klar, dass das Ziel nicht mehr weit ist. Nach 10:27h erreichte ich dann Furt. Konditionell fand ich die vielen Höhenmeter nicht schlimmer, aber die Trails waren doch sehr, sehr anspruchsvoll. Die Zeit spricht ja für sich.

Wie dem auch sei, die Landschaft ist grandios und Spaß gemacht hat es trotz der Schmerzen auch.

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